Worum es geht
Hinschauen kann weh tun. Wegschauen kostet früher oder später Geld.
Konflikte gehören zum Wirtschaftsleben. Wie das Amen zum Gebet. Nur haben will sie keiner. Nicht einmal darüber sprechen will man. Wenig überraschend, kosten sie doch viel Zeit, viel Aufmerksamkeit und viel Energie. Und meistens – wenn man wirklich genau und ehrlich rechnen würde – viel viel Geld.
Und selbst wenn man sich auf den Versuch einer Konfliktklärung, einer Mediation einlässt, kann man sich nicht sicher sein, dass am Ende das erwünschte Ergebnis heraus kommt. Alles in allem also ein eher unerfreuliches Thema.
Was also tun?
Sie können zuerst einmal nichts tun. Einfach abwarten. Manchmal lösen sich Konflikte von selbst auf. Insbesondere dann, wenn der Anlassfall kein größeres Gewicht hatte.
Oder Sie setzen sich mit den Konfliktparteien an einen Tisch und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden. Das funktioniert dann am besten, wenn Sie selber keine Aktien im Spiel haben und entsprechend bei jeder Lösung mitgehen können.
Komplexer wird es, wenn Sie Vorgesetzte/r der Konfliktparteien sind.
Einerseits haben Sie dadurch den großen Vorteil, jene Konfliktlösung durchsetzen zu können, die Ihnen persönlich am sinnvollsten erscheint. Und auch wenn sich in der Praxis zeigt, dass Lösungen qua Verordnung oftmals nicht halten, Sie haben das Problem für’s erste vom Tisch.
Andererseits sind Sie als Vorgesetzte/r in jedem Fall auch Betroffene/r, weil jede Entscheidung Auswirkungen auf Ihren unmittelbaren Einflussbereich hat. Das macht es in der Regel nicht einfacher, gute Lösungen für sämtliche Beteiligte zu finden.
Klar ist: Es braucht auf Seiten der Konfliktbeteiligten ein Mindestmaß an an gutem Willen.
Wenn dies gegeben ist, stehen die Chancen, mit Hilfe eines externen Konfliktberaters, eines Mediators gute, vernünftige und tragfähige Lösungen zu finden, sehr gut.
Dies deshalb, weil der Konfliktberater keine Aktien im Spiel hat.
Und deshalb auch keine Lösungen verordnen kann. Und weil er eben darin geschult ist, Konfliktparteien zueinander zu bringen. Der aus dem Lateinischen stammende Begriff „Mediation“ bedeutet genau das, nämlich Vermittlung.
Unser Versprechen
Wir können Ihnen nicht versprechen, dass wir jeden Konflikt so lösen können, dass sämtliche Beteiligte gleichermaßen zufrieden mit dem Ergebnis sind.
Zwei Dinge können wir Ihnen aber sehr wohl versprechen:
Die Kombination von Intuition und
Verstand funktioniert.
Und wir sind gut darin, mit all den starken Emotionen umzugehen, die Konflikte in der Regel mit sich bringen.
Wie wir denken. Und arbeiten.
Wir verknüpfen klassisch logisch-induktive Methoden mit intuitivem Wissen der Organisation. Oder anders ausgedrückt:
Intuition trifft Verstand.
Mit der Intuition arbeiten heißt…
Auch wenn man es eigentlich gar nicht hören will: Durch logisch — rationale Argumente alleine sind Konflikte selten lösbar. Wie das Eisberg-Modell zeigt, liegen über 80% der erfolgsrelevanten Faktoren für nachhaltige Lösungen auf einer impliziten und damit intuitiven Ebene der Unternehmenskultur. Da sind Methoden hilfreich, die ebendieses intuitive Wissen greifbar machen.
Entsprechend nutzen wir deshalb Verfahren wie beispielsweise
- die Arbeit mit Bildern & Metaphern
- Systemaufstellungen
- verschiedenen Externalisierungsverfahren
- Lego Serious Play u.a.m.
Hilfreich für die Konfliktarbeit ist die Arbeit mit jenen inneren Bildern, die die Beteiligten zu dem Konflikt haben. Wir Menschen denken ja nicht in Worten, sondern in Bildern. Diese lassen wir dann zu Papier bringen. Und damit es nicht nur ein einfaches Bild bleibt, dürfen manchmal auch Playmobilmaxerl mitspielen.
Außerdem haben wir sehr viel Erfahrung mit dem Einsatz der Methode der Systemaufstellungen. Bei Aufstellungen werden verschiedene Faktoren des Konflikts im Raum externalisiert, buchstäblich „hingestellt“, wodurch ganz neue Lösungsvarianten ermöglicht werden.
Und all diese intuitiven Methoden nutzen wir nicht aus Jux und Tollerei, sondern deshalb, weil wir auf Erkenntnisse der Hirnforschung zurückgreifen.
Mit dem Verstand arbeiten heißt…
Weil der Mensch ja ein durchaus vernunfbegabtes Wesen ist, ergibt es Sinn, nebem dem Intuitiven auch dem Logisch-Analytischen ausreichend Raum zu geben. Nachzudenken, Gedanken aufzunehmen und wieder zu verwerfen, Vor- und Nachteile eines Vorschlages abzuwägen, Argumente und Gegenargumente nebeneinander zu stellen, eben all das, was wir im täglichen Leben ohnehin ständig tun.
Im Rahmen einer Konfliktberatung braucht es auf jeden Fall wesentlich mehr Klarheit und Struktur im Denken und Handeln als in einer Alltagssituation, andernfalls übernehmen die Emotionen das Ruder.
Letztendlich geht es darum, Interessen von Positionen zu trennen, einen Gedanken konsequent zu Ende zu denken, Zwischenergebnisse beziehungsweise Ergebnisse schriftlich festzuhalten, und am Ende des Tages zu klaren, tragfähigen und in sich schlüssigen Vereinbarungen zu kommen. Gutes Konfliktmanagement eben.
Mit Intuitionen arbeiten? Echt jetzt?
Auf der oben angesprochenen „impliziten“ Ebene liegen unglaublich viele und kraftvolle Ressourcen und Strategien zur Lösung von Konflikten. Gleichzeitig erschrecken Führungskräfte allerdings oft, wenn von „impliziten Mustern“ der Unternehmenskultur die Rede ist. „Bloß keine schlafenden Hunde wecken!“
Intuitive Methoden stellen eine fantastische Möglichkeit dar, implizites Wissen der Organisation greifbar zu machen und Themen wie auch Lösungsansätze an die Oberfläche zu spülen, die beim reinen Darüber-Reden möglicherweise nie genannt worden wären. An Hand der Fallbeispiele „Mergen von Unternehmenskulturen“ und „Systemische Verschiebung im Familienbetrieb“ können wir das sehr schön darstellen.
Was unsere Kunden über uns sagen
Ich habe die Zusammenarbeit mit der Firma „DieKonfliktberater“ als sehr professionell und unterstützend wahrgenommen.
Ich konnte für mich in den Gesprächen neue Perspektiven und Blickwinkel auf eine schwierige Team-Konstellation gewinnen.
DieKonfliktberater haben mich im Prozess meiner Entscheidungsfindung und in meinem Umgang mit der Situation gut unterstützt und gestärkt.
Die Zusammenarbeit im Team hat sich seither verbessert. Als Führungskraft freut mich das.
Es war eine große Hilfe, die Konflikte und Differenzen von außen zu betrachten. Ich habe dadurch meine Interessen und meine Position besser verstanden und besser formulieren können.
Jetzt kann ich mich viel klarer von meinem Geschäftspartnern unterscheiden und wir arbeiten wesentlich spannungsfreier zusammen.
„Sehr wertschätzender Umgang und dabei äußerst klar in der Sache. Eine große Unterstützung beim (Wieder)Finden der jeweiligen Rollen.“
Der Konfliktberatungsprozess war sehr positiv und hilfreich!
Unsere Mitarbeiter haben die Tatsache, dass wir Experten eingeladen und uns Zeit für Workshops genommen haben, als Wertschätzung empfunden. Sie haben gemerkt, dass wir als Leitung (und Eigentümer) den Konflikt – und damit sie als Mitarbeiter — ernst nehmen.
Wie wichtig das war, war überraschend und eine sehr wichtige Erkenntnis für mich. Die externen Berater sehen den Konflikt ja von außen, sie haben mehr Abstand, sind objektiver.
Herr Dörrer und Herr Bischofberger haben die Konfliktlösung sehr gut angeleitet und an den richtigen Stellen mit viel Kompetenz eingegriffen.
Die Mitarbeiter*innen wurden sehr gut motiviert, sie haben sich dann auch sehr bemüht, etwas in ihrem Verhalten zu verändern. Ein Mitarbeiter konnte sich sogar – für mich überraschend – entschuldigen und die betroffene Mitarbeiterin konnte es annehmen.
Die Leitung und Prozessbegleitung von Herrn Bischofberger und Herrn Dörrer habe ich sehr positiv erlebt, sehr gut vorbereitet, sehr abgewogen in der Gestaltung und im Ablauf.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Berater beide Seiten – sowohl Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer – in ihrem Anliegen berücksichtigt haben.
FAQs
Welche Konfliktarten werden unterschieden?
Grob gesagt kann zwischen vier verschiedene Arten von Konflikten unterschieden werden:
1. Beziehungskonflikte: Die Ebene dieser Konfliktes ist die Beziehung. Missverständnisse, emotionale Verstrickungen, mangelnde Wertschätzung bzw. Abwertungen und Kränkungen führen zu solchen Konflikten.
2. Verteilungskonflikte: Wenn zu wenig Ressourcen vorhanden sind, kommt es zum Konflikt, wie diese verteilt werden und wer wieviel davon erhält. Das geschieht meist nicht reibungslos.
3. Wert- und Zielkonflikte: Menschen oder auch Firmen und Organisationen haben verschiedene Werte und Ziele, welche zum Teil nicht oder nur sehr schwer miteinander kompatibel sind. Wertkonflikte werden häufig mit besonderem Einsatz und Härte ausgetragen, weil sie unter Umständen mit einem hohen Maße an Idealisierung verknüpft sind.
4. Beurteilungskonflikte: Diese Konflikte entstehen, weil ein bestimmter Sachverhalt oder Ereignis unterschiedlich beurteilt wird und diese Beurteilungen sehr stark entgegengesetzt sind.Welche Lösungsstrategien gibt es?
- Flucht
Evolutionär betrachtet war Flucht eine der wichtigsten Strategien im Konfliktfall. Musste ich davon ausgehen, dass ich unterliege, war es mitunter lebenserhaltend, die Gefahrensituation möglichst schnell zu verlassen. Das gilt selbstverständlich auch heute noch: Wenn es klar erscheint, dass man den Konflikt verlieren wird, ergibt es absolut Sinn, das Weite zu suchen. Auch wenn Konflikte, speziell im Geschäftsleben, in der heutigen Zeit zum Glück nicht mehr lebensbedrohlich sind.
Bedenklich wird es allerdings dann, wenn Flucht die einzige Lösungsstrategie darstellt. - Kampf
Im beruflichen Alltag stellt Kampf eine sehr „teure“ Konfliktlösungsstrategie dar. In einem Machtkampf sind meist alle Beteiligten Verlierer. Selbst der vermeintliche „Sieger“ bezahlt mitunter einen hohen Preis, wird doch der Sieg häufig zu einem „Phyrrussieg“, denn der Unterlegene wird auf eine Gelegenheit warten, sich zu rächen. - Nachgeben
Es kann manchmal ein Ausdruck von Größe und Klugheit sein, sich auf Konflikte nicht einzulassen. Sie kennen das Sprichwort „Der Klügere gibt nach!“. Das gilt aber nicht immer. Wenn ein Teammitglied immer nachgibt, wird es irgendwann nicht mehr ernst genommen. Oder wenn Mitarbeiter:innen in einem Klima der Angst allen Forderungen der Leitung nachgeben, wird diese unter Umständen immer noch mehr zumuten und das Angstklima verstärkt sich. - Delegieren
Dies wird dann praktiziert, wenn Konfliktparteien sich untereinander nicht einigen können und die Lösung an eine dritte Person (zum Beispiel an die Leitung) delegieren. Es vereinfacht zunächst die Konfliktlösung und führt rasch eine Lösung herbei. Man darf aber nicht übersehen, dass die Parteien erstens die Lösung aus der Hand geben, zweitens mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft immer wieder eine dritte Instanz zur Lösung allfälliger Konflikte benötigen. - Verhandeln
Verhandeln stellt eine wesentlich reifere Strategie dar als die vorher genannten. Um verhandeln zu können, muss ich — im Gegensatz zu Kampf, Flucht oder Nachgeben — in der Lage sein, den Standpunkt und die Bedürfnisse der anderen Konfliktpartei wahrnehmen zu können. Es braucht eine Kommunikation auf Augenhöhe, bei der nicht „Gewinnen“ oder „Verlieren“ im Vordergrund stehen.
Natürlich kann es vorkommen, dass auch gut geführte Verhandlungen zu faulen, unbefriedigenden Kompromissen führen oder dass sich die Parteien in mühsamen, endlosen Verhandlungen lähmen. Dennoch scheint es absolut sinnvoll, zumindest einmal den Versuch zu wagen. zu verhandeln. - Einigung
Das ist die reifste Form und das eigentliche Ziel einer Konfliktlösung. Es benötigt neben dem hohen Reifegrad der Personen auch ein großes Maß an Bereitschaft und Kreativität, Lösungsvarianten zu entwickeln. Die Personen müssen dabei in der Lage sein, die Bedürfnisse, welche hinter dem vordergründigem Konflikt verborgen liegen, zu erkennen und zu beachten.
- Flucht
Stellen Konflikte tatsächlich immer eine Chance dar?
Wenn man sich gerade mitten in einem (mitunter heftigen) Konflikt befindet, kann man der Aussage „Ein Konflikt birgt auch Chancen“ zumeist wenig abgewinnen!
Das Wort „Konflikt“ hat in der Regel einen negativen Beigeschmack. Konflikte sind allerdings ganz alltäglich, sie gehören zum Leben, wie das Amen zum Gebet. Sie entstehen überall dort, wo unterschiedliche Interessen, Ideen und Bedürfnisse aufeinander stoßen.
Und JA, sie sind sogar notwendig, damit Veränderung und Weiterentwicklung stattfinden kann. Ohne Konflikte, ohne Divergenzen entsteht nichts Neues, es würde Stillstand herrschen.
Wichtig ist nur, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Sichtweisen mit Respekt und Achtung anzuerkennen und konstruktiv eine gemeinsame Lösung zu suchen.
Was ist der Unterschied zwischen Mediation und Konfliktberatung?
Auf einer inhaltlichen Ebene gibt es zwischen Konfliktberatung, Konfliktcoaching und Mediation keinen Unterschied. Mediation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Vermittlung. Und egal, ob man nun Mediation oder Konfliktcoaching dazu sagt, es geht immer um ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes.
Auf einer formalen Ebene kann man zwischen „Mediatoren“ und „Eingtragenen Mediator“ unterscheiden. Letztere sind beim Bundesministerium für Justiz (BMJ) in eine spezielle Liste eingetragen und können entsprechend im Rahmen des Zivilrechs-Mediations-Gesetzes bspw. auch vom Gericht beauftragt werden.
Wie läuft eine Konfliktberatung ab?
In der Regel sprechen wir zuerst einmal in Einzelgesprächen mit den Konfliktbeteiligten. So ein Gespräch kann eine halbe Stunde dauern, in komplexeren Fällen aber auch schon einmal eineinhalb Stunden.
In diesem Gespräch versuchen wir uns einerseits einen Überblick darüber zu verschaffen, worum es eigentlich geht, vor allem aber loten wir aus, welche Lösungsideen die Betroffenen bereits haben beziehungsweise versuchen wir gemeinsam mit den am Konflikt Beteiligten, schon in diesem ersten Gespräch erste Lösungsideen zu entwickeln.
Nachdem wir mit allen Beteiligten gesprochen haben, bringen wir alle Personen an einen Tisch. Jetzt geht es darum, Standpunkte auszutauschen, Vorwürfe und natürlich auch Missverständnisse auszuräumen, um so nach und nach Lösungsideen zu generieren. Das kann manchmal recht schnell gehen, manchmal braucht es allerdings auch mehrere Gesprächsrunden.
Und manchmal, auch das will gesagt sein, gelingt es nicht (mehr), gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
Was genau macht ein Mediator/Konfliktberater?
Der Mediator oder Konfliktberater ist in der Konfliktberatung ein neutraler und unabhängiger Dritter, der eine unterstützende Begleitung während der Mediationsverhandlungen zwischen den Parteien leistet. Der Mediator ist kein Schlichter, er ist kein urteilender Richter und auch kein Entscheidungsträger, er gibt keine Ratschläge und er sollte auch keine Lösungsvorschläge machen. Die Lösungen werden von den Konfliktparteien selbst entwickelt.
Und was tut dann der Mediator?
Seine Aufgabe besteht darin, auf einen konstruktiven, wertschätzenden Rahmen zu achten, Kommunikationsregeln zu vereinbaren und auf deren Einhaltung zu bestehen, „Übersetzungshilfe“ im Gespräch zu geben. Mediatoren organisieren die Rahmenbedingungen und regeln dessen Verlauf. Der Konfliktbegleiter lenkt den Kommunikationsverlauf durch gezielte Fragetechniken und aktives Zuhören. Er unterstützt die Parteien dabei, den Konflikt bzw. das Problem zu definieren und selbst nach passenden gemeinsamen Lösungen zu suchen.
Der Mediator leistet Hilfe beim Thematisieren des Konflikts und bezieht Interessen, Emotionen, Bedürfnisse und Ansprüche beider Parteien mit in die Gespräche ein. Weiters versucht der Konfliktberater, durch bestimmte Fragetechniken wichtige, nicht beachtete Aspekte und Hintergründe des Konflikts herauszuarbeiten. So entwickeln die Parteien ein wachsendes Verständnis für die jeweils andere Partei, ein Perspektivenwechsel wird möglich. Die eigentliche Konfliktlösung wird dabei grundsätzlich von den Parteien selbst erarbeitet.In Ausnahmefällen kann ein Konfliktberater — basierend auf seinen Erfahrungen — natürlich auch Ideen einbringen, welche Lösungen sich in ähnlich gelagerten Fällen bewährt haben, aber das sollte tatsächlich die Ausnahme darstellen.
Was sind die Anforderungen an einen Konfliktberater?
Der Berater, der Mediator muss vor allem neutral, unparteiisch und allparteilich sein. Es ergibt sich von selbst und gehört zur professionellen Grundhaltung, dass der Begleiter keine Konfliktpartei bevorzugt.
Geht das überhaupt, dass eine Person „allparteilich“ ist?
Ja, das ist möglich. Allerdings besteht da häufig ein Missverständnis: „Allparteilich“ bedeutet nicht, dass der Mediator keine eigene Gedanken oder Emotionen und keine eigene Meinung zum Thema hat — aber diese eigenen Gedanken sind hier nicht gefragt!
Die Rolle des Mediators setzt ein hohes Maß an Selbstreflexion und Distanzierung voraus.Eine weitere Voraussetzung besteht in ausreichenden Ausbildungen in Kommunikations‑, Moderations- und Interventionstechniken.
Konfliktberatung verlangt auch ein hohes Maß an Flexibilität, um auf das individuelle Anliegen einer Konfliktpartei eingehen und diesem gerecht werden zu können.Emotionen spielen in Konflikten eine zentrale Rolle. Daher ist im Beratungs- und Mediationssetting ein reflektierter und professioneller Umgang auch und gerade mit starken Emotionen gefragt: Der Mediator soll angemessen und distanziert mit den Emotionen der Konfliktparteien umgehen können und sich seiner eigenen inneren Reaktionen in herausfordernden Situationen im Beratungsprozess bewußt sein. Es braucht eine hohe persönliche Stabilität in Stress- und Grenzsituationen.
Wann eignet sich Konfliktberatung?
Die Anlassfälle können sehr unterschiedlich sein: Konflikte am Arbeitsplatz zwischen Mitarbeitern oder Mitarbeitern und Arbeitgeber, oder aber zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat; Konflikte zwischen zwei Firmen, Unternehmensnachfolge, Uneinigkeit von Gesellschaftern, Erbstreitigkeiten u.A.m. Im familiären Bereich sind mögliche Themen ebenso Erbstreitigkeiten, Geschwisterrivalitäten oder häufig Scheidungsverfahren.
Grundsätzlich eignen sich also nahezu alle Themen, welche konfliktbehaftet sind. Entscheidend sind nicht die Themen, sondern ob bzw. wie weit die Parteien bereit sind, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.
Wann eignet sich Mediation nicht?
Mediation bzw. Konfliktberatung ist kein Wundermittel. Sie eignet sich nicht, wenn
- eine der Konfliktparteien nicht bereit dazu ist, also nicht an einer Lösung des Konflikts arbeiten will
- wenn eine Person nur Recht haben will und gewinnen will
- wenn zwischen den Konfliktparteien ein so großes Machtgefälle besteht, dass dieses auch nicht durch die Konflliktberater:in ausgeglichen werden kann.
Wohlgemerkt: Konfliktberater:innen sind keine Richter.
Wie lange dauert eine Konfliktberatung?
Diese Frage ist kaum allgemeingültig zu beantworten. Unser Rekord liegt bei dreieinhalb Stunden (zwei Einzelgespräche zu je ca. 30 Minuten eingerechnet), das ist allerdings die Ausnahme. Je nach Komplexität, Anzahl der Betroffenen und gutem oder eben weniger gutem Willen der Beteiligten rechnen wir normalerweise mehrere Gesprächsrunden á 2–3 Stunden.
Konflikte, die sich bereits über Monate und manchmal sogar Jahre hingezogen haben, lassen sich in der Regel nicht in einigen wenigen Gesprächsrunden lösen. Hier ist meist schon unglaublich viel Porzellan zerschlagen worden, und das zu kitten, dauert eben seine Zeit.
Deshalb gilt auch hier die Regel: umso früher (mit der Konfliktberatung begonnen wird), desto besser.
Wie hoch sind die Erfolgschancen?
Das hängt von mehreren Faktoren ab:
Ganz entscheidend ist aus unserer Sicht die Frage des Zeitpunktes, zu dem eine Konfliktberatung, eine Mediation in Anspruch genommen wird. Zieht sich die Auseinandersetzung bereits über Monate oder sogar Jahre, sinken die Chancen auf eine gute Lösung im Sinne aller Beteiligten dramatisch. Warum? Der Konflikt ist mit der Zeit höchst persönlich geworden. Es geht schon lange nicht mehr „nur“ um eine Sachfrage. Und eben weil es persönlich geworden ist, geht es um Sieg oder Niederlage. Umgekehrt gilt: umso früher (externe) Hilfe in Anspruch genommen wird, desto höher die Chancen auf eine gütliche Einigung.
Ein weitere wichtiger Faktor ist die Frage, wie weit die Konfliktbeteiligten ein ähnlich hohes Interesse daran haben, den Konflikt zu beenden. Ist dieses Interesse eher einseitig, reduziert das die Chancen. Wollen tatsächlich alle Beteiligte eine Lösung, stehen die Chancen ganz gut.
Wie viel kostet eine Konfliktberatung?
Diese Frage können wir nicht allgemeingültig beantworten.
Die Kosten hängen letztendlich von der Anzahl und der Dauer der Gespräche ab. Und das wiederum ist abhängig von unterschiedlichsten Faktoren: Wie alt ist der Konflikt beispielsweise, wie verstrickt sind die Parteien und wieviele Verletzungen sind schon passiert? Wie hoch ist die Motivation der Konfliktparteien, an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten? Wie viele Konfliktparteien gibt es? Wie hoch ist der äußere Druck, schnell zu einer Lösung kommen zu müssen? Und noch viele andere Faktoren spielen hier herein.Aber um Ihnen eine mögliche Sorge zu nehmen: Es ist unsere Aufgabe als Konfliktberater, diese Fragen in den ersten Gesprächen mit den Konfliktbeteiligten auszuloten und Ihnen dann ein passendes Angebot zu stellen. Sie müssen sich nicht auf einen langen, kostenmäßig ungewissen Beratungsprozess einlassen. Und sollten wir in den ersten Sitzungen erkennen, dass die Erfolgschancen wirklich gering sind, legen wir das Mandat zurück. Wir wollen nur mit Menschen arbeiten, die auch tatsächlich daran interessiert sind, eine gemeinsame Lösung für den Konflikt zu finden.
Acht wertvolle Schritte zur Lösung eines Konfliktes
Die Lösung eines Konfliktes erfolgt in mehreren Schritten:
1. Werden Sie sich bewusst, dass Sie einen Konflikt haben
Das klingt lächerlich selbstverständlich, ist es aber nicht. Als Menschen sind wir Meister im Verdrängen von Konflikten. Verdrängen klingt im Sprachgebrauch meist negativ, oftmals allerdings zu Unrecht! Es ist eine große und sinnvolle Leistung des Gehirns! Dazu zwei Beispiele:
a) wenn Sie neben einer stark befahrenen Schnellstraße in der Lage sind, sich mit Ihrem Gegenüber zu unterhalten, besitzen Sie die neurobiologische Fähigkeit, Nebengeräusche zu verdrängen.
b) wenn Sie beim Essen ständig den Umstand vor Augen hätten, dass zur selben Zeit tausende Kinder an Hunger sterben, würden Sie im wahrsten Sinne des Wortes verrückt werden.Es ist also eine bewusste Entscheidung, sich einem Konflikt zu stellen und an einer Veränderung mitzuwirken.
2. Entscheiden Sie, ob Sie die Konfliktlösung ohne oder mit fremder Hilfe versuchen wollen
Welche Versuche zur Lösung gab es schon? Haben Sie sich in den Gesprächen immer wieder im Kreis gedreht und in wenig fruchtbringenden Diskussionen verstrickt? Wie lange dauert das Problem bereits an?
Glauben Sie, dass eine Lösung ohne einen unterstützenden außenstehenden Moderator erfolgreich sein kann?
Wenn Sie Bedenken haben oder diese Frage mit „Nein“ beantworten, sollten Sie sich an eine professionelle Konfliktberatung wenden.3. Vereinbaren Sie einen persönlichen Abklärungstermin mit einer professionellen Konfliktberatung
Es ergibt wenig Sinn, gleich im ersten Telefonat alle Hintergründe und Details des Konfliktes erzählen zu wollen. Sie überfordern dabei sich selbst und auch den Mediator. Nehmen Sie sich in Ruhe Zeit für ein unverbindliches und kostenloses Erstgespräch.4. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor.
Folgende Fragen können dabei helfen:- Worum geht es in diesem Konflikt?
- Wer ist aller an diesem Konflikt beteiligt?
- Was ist Ihr Ziel an eine Konfliktmediation? Was wäre für Sie ein gutes Ergebnis?
- Woran würden Sie ein gutes Ergebnis erkennen?
Und darüber hinaus Ihre subjektive Einschätzung darüber…
- was Ihr eigener Anteil am Konfliktgeschehen sein könnte und
- was Sie glauben, was mögliche Ursachen für den Konflikt bzw. dessen Aufrechterhaltung sein könnte.
Wenn es dann zu einem Gespräch aller am Konflikt Beteiligten kommt, achten Sie darauf, dass Sie — soweit es geht — folgende Punkte beachten:
5. Teilen Sie Ihre Wahrnehmung mit und fokussieren Sich dabei auf das gemeinsame Ziel
Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Sichtweise immer subjektiv ist und sprechen Sie in von sich in Ich-Botschaften. Das ist deshalb besonders wichtig, weil wenn wir in anklagenden Du-Botschaften sprechen („Du übergehst mich! Du gibst mir keine Informationen!“), schaltet das Gehirn unseres Gegenübers auf Verteidigungs- oder Angriffsmodus und die Person kann (neurobiologisch erwiesen!) kaum mehr zuhören.
In unserem Beispiel würden das bedeuten: Statt „Du übergehst mich!“ sollte die Botschaft lauten: „Wenn Du mir bestimmte Informationen vor einer Sitzung nicht schickst, habe ich den Eindruck, du übergehst mich“.
Marschall Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation spricht davon, dass im Gegensatz zu einer anklagenden Sprache („Wolfssprache“) eine bedürfnisorientierte Sprache hilfreich ist (also: was brauche ich von Dir?)
Weiters ist es unbedingt erforderlich, das gemeinsame Thema & Ziel nicht zwischen die Personen zu stellen (da wird es persönlich!), sondern gemeinsam mit der anderen Konfliktpartei auf das Thema und das gemeinsame Ziel (zum Beispiel die gemeinsame Aufgabe) zu schauen. Das bedeutet, die gemeinsame Aufgabe, das gemeinsame Ziel räumlich weiter weg zu geben, um gemeinsam darauf zu schauen. Dieser einfache Umstand bringt persönlich ausgetragene Konflikte auf eine distanziertere, sachlichere Ebene!6. Übernehmen Sie selbst die Verantwortung für Ihre Gefühle
Verlassen Sie die Opferhaltung! Statt in eine Weil Du so bist, geht es mir schlecht..!-Haltung zu gehen, wäre es wesentlich produktiver, selbst für den eigenen guten Zustand zu sorgen und die Lösung nicht von der anderen Konfliktpartei zu erwarten.
Die Grundfrage lautet im Idealfall also „Was kann ich für mich selbst (Gutes) tun?“
Und wenn Sie Ihre Emotionen im Konfliktgespräch ansprechen, konzentrieren Sie sich darauf, Ihre Emotionen in Zusammenhang mit einer spezifischen Situation darzustellen. Also zum Beispiel: „Wenn Du zu spät zum vereinbarten Termin erscheinst, fühle ich mich nicht ernst genommen.“
Und wie könnten Sie in diesem Beispiel gut für sich sorgen? Zum Beispiel, indem Sie Ihr Gegenüber bitten, dass die Person Ihnen eins SMS sendet, wenn sie sich auf den Weg zum Meeting macht und Sie dadurch ein emotional belastendes Warten tunlichst vermeiden können.7. Teilen Sie Ihre eigenen Absichten mit und unterstellen Sie Ihrer Konfliktpartei prinzipiell gute Absichten
Teilen Sie Ihrem Gegenüber Ihre Absichten mit, zum Beispiel: „Meine Absicht war es, dass diese Sachlage im Projekt nicht vergessen wird“. Oder: „Meine Absicht ist es, Sie in Zukunft früher zu informieren“.Weiters unterscheiden wir in unserer Tätigkeit als Konfliktberater zwischen dem Verhalten einer Person und der inneren, häufig unbewussten Absicht. Ein Beispiel: Ein Arbeitskollege reagiert bei Besprechungen äußerst aggressiv. Das gezeigte Verhalten ist destruktiv, die dahinterliegende Absicht macht aber — zumindest für diese Person — einen Sinn. Die aggressive Person verfolgt zum Beispiel die (für sie selbst positive) Absicht, gehört zu werden. Oder sie ist unsicher und versucht sich durch Ihr aggressives Verhalten zu schützen. Wir machen immer wieder die Erfahrung, wie sehr sich die Stimmung in einem Konfliktgespräch zu ändern beginnt, wenn eine Partei sich auf die Suche danach macht, was die „gute Absicht“ der anderen Konfliktpartei (gewesen) sein könnte.
8. Machen Sie konstruktive Lösungsvorschläge
Nachdem Sie Ihre Absichten klargemacht haben, sollten Sie mögliche Vorgehensweisen aufzeigen.
Solange jede Konfliktpartei der anderen Seite die alleinige Verantwortung für die Lösung gibt, wird sich wenig bewegen und es bleibt bei einem „Wunschkonzert“. Viel konstruktiver ist es, wenn Sie selber aktiv Lösungsvarianten einbringen und dazu zu sagen, was Ihr eigener Anteil an der Lösung sein könnte. Machen Sie dabei möglichst konkrete Vorschläge, schwammige Formulierungen helfen nicht weiter!